Besuch im Kunstmuseum

Und die Frage:
was ist eigentlich Kunst?

Vor dieser Frage standen die sechs Jungs gleich zu Beginn ihres Museumsausflugs:
eben noch flitzten die Kinder laut durch das Foyer, bevor sie die Tänze, Töne und Akrobatik einer einzigartigen Gruppe verstummen und aufmerksam zuschauen ließen.

Die Choreographien des erfolgreichsten zeitgenössischen Künstlers Tino Seghal zogen sie in ihren Bann.
Der Gewinner des Hans-Molfenter Preises 2016 ist international dafür bekannt den Kunst- und Ausstellungsbegriffs neu zu definieren und lässt seine Tänzer wie orientierungslose Fischschwärme durch den Raum schweben, sich umarmen und ineinander versinken.

Kaum waren diese Eindrücke verarbeitet, ging es auch schon mit der eigentlichen Führung, unter Leitung von Anja Mühlbrett weiter, die durch die Ausstellung „Mixed realities“ führte und den Kindern erklärte, dass gezeigt werden soll, wie Künstler mit den neuen Medien umgehen. Die reale und die virtuelle Welt stellen keine Gegensätze dar, was die vielen interaktiven Installationen und digitalen Wandgrafiken bestätigen sollten. Die Kinder waren begeistert von so viel Technik und den visuellen Eindrücken.

Das Highlight wartete jedoch hinter der 3D Brille: der virtuelle Flug durch den Weltraum.
Über und unter den Wolken hindurch, mal nach rechts und mal nach links – endlich einmal selber fliegen.
Gott sei Dank waren alle schwindelfrei!!!

In einer weiteren virtuellen Umgebung konnten die Kinder per Joystick künstliche Arme aus dem Sand einer Wüstenlandschaft wachsen lassen und genossen es, ihre eigene kleine Welt erschaffen zu können.

Im anschließenden Workshop begleitet vom Dramaturgen Thomas Richardt durften die Kinder selbst kreativ werden und sich eine fiktive Geschichte ausdenken und umsetzen. Es wurde laut gestikuliert, gelacht und sehr professionell geschauspielert - so intensiv, dass die Kids in der von ihnen geschaffenen und gespielten Welt aufgingen und beinahe vergaßen, dass sie sich diese kurz zuvor erst ausgedacht hatten.

Aber was ist nun besser: die virtuelle oder die greifbare, reale Welt?
Am Ende ihres Ausflugs waren sich die Kinder dann doch nicht ganz einig. Ab mit interaktiven und spielerischen Elementen konnten neue, kleine Kunstfreunde gewonnen werden. Ein Junge konnte es kaum erwarten und fragte bei der Abholung: „Papa, kann ich morgen wieder ins Kunstmuseum?“

Herzlichen Dank an das Personal des Kunstmuseums Stuttgart, welches die Kinder aufmerksam begleitet und ihnen einen tollen Nachmittag mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen ermöglicht hat.